Frauenrechte sind Menschenrechte

Direktkandidatin Dr. Monika Tremel zum Frauentag:

Auch, wenn der heutige Weltfrauentag in manchen Ländern gefeiert wird wie eine Mischung aus Valentins- und Muttertag, so kann er doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es um die Rechte der Frauen weltweit nicht zum Besten bestellt ist.

Die Errungenschaften der Frauenbewegung werden in unseren Zeiten sogar wieder in Frage gestellt durch neue reaktionäre Strömungen die die Rechte von Frauen ablehnen und zurückdrehen wollen.

Wenn man es genau betrachtet, ist die Bilanz für uns Frauen nach über 100 Jahren Frauenbewegung immer noch ernüchternd. Denn die zerstörerischen Machterfahrungen, die Frauen und Mädchen machen, sind unbeschreiblich grauenvoll. Überall auf der Welt erleben sie die tödliche Männermacht der Vergewaltigung in Kriegen, der sexuellen Gewalt, der Versklavung durch Zwangsprostitution. Sie werden in die Armut getrieben durch das Verbot, eine Schule besuchen zu dürfen. Sie werden als Minderjährige verheiratet, und auch in den Religionen und Kirchen noch immer strukturell ausgeschlossen.

In unserem Land werden Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiten, immer noch geringer bezahlt. Alleinerziehende Frauen sind überdurchschnittlich von Armut bedroht.

Die männlich geprägte Gesellschaft und ihre Regeln dominieren die Geschicke unserer Welt – im Großen wie im Kleinen.

Der heutige Weltfrauentag ruft uns in Erinnerung: Frauenthemen sind nicht nur auf Frauen beschränkt, sie betreffen die gesamte Gesellschaft. Denn Gerechtigkeit und Frieden gibt es dann, wenn Frauen gerecht behandelt werden und wenn ihre Würde gewahrt wird.

Der heutige Weltfrauentag ruft daher auch die Männer auf, den ungerechten und tödlichen Mechanismen und Regeln zu widerstehen, die das Leben von Frauen zerstört. Der heutige Tag ruft dazu auf, dass wir alle an einer gleichberechtigten Welt arbeiten.